Salm in der Eifel
Das Dorf mit ca. 400 Einwohnern liegt südöstlich von der Quelle des Salmbachs am Hang eines sich west-östlich erstreckenden Bergrückens in einer Höhenlage zwischen 500 und 600 Meter über NN. Die höchste Erhebung des Bergrückens ist der Prümscheid mit 671 Metern. Unmittelbar oberhalb des Dorfes liegt der »Galgen«; wie sich aus dem Namen ergibt, offenbar eine frühere Richtstätte. Diese Kuppe ist weithin sichtbar, der Wanderer genießt von dort eine herrliche Rundsicht auf die sich südlich erstreckende Berglandschaft der Eifel bis zu den Höhenzügen des Hunsrücks jenseits des Moseltals.
Durch die Lage nach Süden, dem
Lauf der Sonne entgegen, liegen die Hauser geschützt vor dem vorherrschenden
rauhen und regenreichen atlantischen Westwind. Die nächstgelegene größere
Ortschaft ist Gerolstein, Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung, in nördlicher
Richtung in 12 Kilometern Entfernung. Die jetzige Straße nach Gerolstein
datiert aus dem Jahre 1935; vorher existierte ein Weg über eine heutige
Forststraße, der über Gees und Pelrn führte. Die Kreisstadt Daun liegt im
Westen, erreichbar über die Bundesstraße 257 in einer Entfernung von 15
Kilometern. Diese Straße datiert aus den Jahren 1929/1931. Vorher führte ein
Weg über Wallenborn und Oberstadtfeld nach Daun.
Weitere Wege führen nach Weidenhach (2 km) und Meisburg (7 km), sowie zu den
an der Kyll gelegenen Orten Densborn (8 km), Mürlenhach (8 km) und Birresborn
(7 km) über Rom (1 km).
Mit dem Bau der Eifeleisenbahn in den Jahren 1860 bis 1870 wurde der Weg nach
Birresborn zur Bahn die für Salm wichtigste Verbindung für den
Personen- und Lastentransport.
Salm gehört zum geografischen Raum der Kyllburger Waldeifel; ein Teil davon
trägt den Namen »Salmwald«.
Die Wuchsperiode beginnt in der Regel Ende März und dauert bis Anfang Oktober, umfaßt also ca. 6 Monate. Oft verschiebt ein langanhaltender Winter den Wuchsbeginn auf Mitte April. Die durchschnittliche Temperatur liegt
im Frühling bei 5 - 6 Grad,
im Sommer bei 14 - 15 Grad,
im Herbst bei 7 - 8 Grad und
im Winter bei -2 bis -1 Grad.
Damit ergibt sich ein Jahresmittel von 6 - 7 Grad.
Ausschnitt aus der Kartenaufnahme
des Rheinlande durch Tranchot und von Müfflig 1803-20 aus den Karten 166
Mürlenbach und 167 Wallenborn (Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des
Landesvermessungsamtes Rheinland-Pfalz).
Bedeutung:
T Ackerland, Gärten | Pat | Hutungen, Weideland | B | Wald | O | Weidengebüsch |
P Wiesen | Brouss | Buschwerk | Bhf | Hochwald | M | Sumpf, Moor |
F Brachland | Br | Heide | Bt | Niederwald | S | Sand, Kiesflächen |
Meßtischblatt aus dem Jahre 1910
(Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Landesvermessungsamtes
Rheinland-Pfalz).
Zu Geologie und Klima folgen hier Zitate aus: »Topografischer Altlas des Landes Rheinland-Pfalz« (Neumünster, 1973) Die Eifel selbst wird von stark gefalteten devonischen Schiefem und Grauwacken aufgebaut. Der westliche Teil, dessen Nordwestende die schildförmig gewölbte Hochfläche des Hohen Venns bildet, geht schon in die belgischen Ardennen über.
In dieser westlichen Hocheifel haben sich erstaunlich ebene Hochebenen ausgebildet, die einen ausgeprägt atlantischen Charakter haben. (Walter Sperling, Landeskundliche Einleitung)
Die ältesten weit verbreiteten
Gesteine in Rheinland-Pfalz entstammen dem Devon
[410 - 370 Mio. Jahre], als sich von W[esten] kommend ein Meer ostwärts vorschob
und als Flachsee oder Tiefsee das ganze heutige Rheinische Schiefergebirge bedeckte.
Während der Tiefseezeiten sammelten sich Tone an, wogegen Sande
in Festlandsnähe in einer Flachsee zur Ablagerung gelangten. ... Da das Meer
ständig weiter sank, konnten mehrere Tausend Meter Sedimente aufgenommen werden.
An einzelnen Stellen kam es auch zum Absatz von Kalken. Im darauffolgenden
Karbon [370 - 330 Mio. Jahre] wurden die Devonschichten zu engen
Mulden und Sätteln zusammengeschoben und verfestigt. Dabei erwiesen sich
die Tone (Tonschiefer) als leichter verfaltbar als die starren Sandsteine (Quarzite).
(H. Liedtke, Die geologische Entwicklung in Rheinland-Pfalz)
Schließlich sind die Hochlagen der Gebirge durchweg durch kalte Winter und hohe
Niederschläge gekennzeichnet (Ozeanisches Berglandklima, mit kühlfeuchtem Bergklima).
Ein Teil des Niederschlages fällt als Schnee und bleibt in "normalen"
Jahren in den höchsten Lagen 50 - 70 Tagen als alles verhüllende Schneedecke
liegen. Diese rund zwei Monate dauernde Schneedecke bildet eine erhebliche
Erschwerung für den Verkehr und macht verständlich, warum die Hauptstraßen
lieber oft den gewundenen Tallagen folgen, in denen die Schneedecke meist
nicht länger als zwei bis drei Wochen liegenbleibt.
Die Schneehöhen im Gebirge können bis zu einem halben Meter betragen; man rechnet, daß je hundert Meter Anstieg die Schneedecke um jeweils 5 cm mächtiger wird und daß mit einer Höhenzunahme von 100 m die Schneedecke zehn bis elf Tage länger liegenbleibt. Zugleich steigt in den höheren Teilen der Eifel und des Hunsrücks die Nehelhäufigkeit bis auf mehr als einhundert Tage im Jahr. (H. Liedtke, Klimatypen in Rheinland-Pfalz)
Von der Bodenbeschaffenheit her ergibt sich in der Mehrheit der Gemarkung ein toniger Lehmboden als Verwitterungsprodukt des Tonschiefers und der Grauwacke: ein wenig nährstoffreicher Boden mittlerer Bodengüte.
An wenigen Stellen trifft man auf sandige oder tonige Lehmböden mit einer geringfügig besseren Bodengüte. Vereinzelt tiritt reiner Sandboden auf.
Luftaufnahme mit dem Ort Salm im
Mittelpunkt: nach links unten führt die Straße nach Densborn und Mürlenbach,
südwärts mit der Baumreihe die Salm, links oben aus dem Bild führend die
Straße nach Rom, am rechten Bildrand die Bundesstraße 257.
Befliegung 31/94 vom 01. Juni 1994; Ausschnitt aus dem Streifen 3, Bild 801,
vervielfältigt mit Genehmigung des Landesvermessungsamtes Rheinland-Pfalz vom
19. Juli 1996, Az. 2.3466/96